
Weltkulturerbe. Marille. Wein. Donau. Schiffahrt. Radweg.
Das sind so die ersten Schlagworte die uns in den Sinn kommen wenn irgendwo die Wachau erwähnt wird. Und im Zuge der recht intensiven Abarbeitung unserer "Hinfahren und Anschauen"-Liste 2020 war jetzt auch dieser Donauabschnitt zwischen Krems und Melk an der Reihe.
Gleich vorweg - ein Tag ist für die Wachau eigentlich zu wenig. Wer hier tatsächlich mehrere Ziele nicht nur streifen sondern erkunden will, sollte ein paar Tage Aufenthalt einplanen. Sonst wirds stressig.
Wir starteten unser Cabrio eher spät und düsten auf der Autobahn bis Mürzzuschlag um dann über Lahnsattel, St. Aegyd (die Kalorienfalle :-) ihr erinnert euch? ), Lilienfeld und Herzogenburg unseren ersten Zielort Krems an der Donau zu erreichen. Sicher - es gibt andere Wege um von uns aus in die Wachau zu gelangen. Aber hallo, es geht ja hier ums Cabriofahren nicht wahr?
Krems an sich ist ein Schmuckstück das uns viel länger beschäftigt hätte, wären da nicht noch andere Ziele anzusteuern gewesen. Der Beetle parkte in der Altstadtgarage, von dort aus ist man in 10 Minuten in Herz der Stadt. Wir natürlich schon hungrig, wie stets. Daher italienisches Essen fassen und danach flanieren in oberer und unterer Landstraße. Auch hier lohnen sich, wie in Steyr, kleine Ausflüge in die umliegenden Gassen und Straßen. Der Tagesverlauf drängt zum Aufbruch, so bleibt zum Beispiel der ehemalige Wohnsitz des Stadtrichters Gozzo unbesichtigt. Die Gozzoburg, so der passende Name, beherbergt heute die IMC FH Krems.
Dach auf und ab jetzt immer am Strom entlang und dessen Verlauf folgend Richtung Südosten. Der nächste Pflichtstopp ist Dürnstein. Wir vermuten, es gibt kaum ein Fotomotiv das von Wachaubesuchern öfter verewigt wird als der blaue Kirchturm des dortigen Stifts. Im Zuge der Wirkungszeit von Probst Hieronymus Übelbacher ab 1710 wurde scheinbar jene blau-weiße Farbgebung realisiert, Dies wird angenommen da aus dessen Zeit zahllose Rechnungen stammen welche den Kauf der benötigten Menge Farbe nahelegen.
In den 1980er-Jahren wurde das Stift restauriert und der blaue Kirchturm wiederhergestellt. Er ist seitdem DAS Wahrzeichen der Wachau. Wir nehmen vom Treppelweg an der Donau den urigen Weg durchs Grüblgassl in die Hauptsstrasse. Hier ist an einem Mittwoch im September überschaubarer Betrieb, die Hochsaison möchten wir hier eher nicht erleben :-).
Dürnstein ist rasch erkundet und hier muss die Ruine Dürnstein warten bis wie mit mehr Zeit wiederkommen. Es wird sie nicht stören, steht sie doch schon seit dem 12. Jahrhundert auf ihrem Platz über dem Donautal.
Etliche unbekanntere Ortschaften und das bekanntere Spitz an der Donau lassen wir ebenfalls unbesucht, obwohl immer wieder Einblicke vom Auto aus Lust auf mehr machen. Wie gesagt, ein anderes Mal. Am besten wohl mit einem ansässigen Beetlefan der uns die lässigsten Lokale und Weingüter der Wachau näherbringt. Bitte melden lieber Guide!
Auch Melk mit seinem weithin sichtbaren Benedektinerkloster Stift Melk lassen wir links liegen, im wahrsten Sinne. Hier waren wir beide schon mal. Was nicht heisst, dass man sich das Stift nicht unbedingt anschauen sollte. Es ist grandios. Und auch wenn man, wie wir, mit Religion an sich nicht soooo viel am Hut hat: die Bauten von damals sind ohne Zweifel beeindruckend.
Wir machen Höhenmeter, jedenfalls die paar wenigen die hier machbar sind, und erreichen im Licht der schon tiefstehenden Sonne Maria Taferl. Wir nehmen noch Kaffee, Mehlspeise und ein Kugerl Eis in die Kalorientabelle auf und begeben uns dann auf den Vorplatz der Wallfahrtskirche. Von hier oben geht der Blick noch einmal weit in beide Richtungen den Strom entlang und die Gipfel in der Ferne geben einen kleinen Vorgeschmack auf die kurvenreiche Heimreise. Yippie!
Über die 460m lange Staumauer des Kraftwerks Ybbs-Persenbeug wechseln wir auf die südliche Flussseite. Das Kraftwerk beherbergt auch 2 Schleusen (240m lang, 24m breit) die alle Schiffe passieren müssen die nicht nur zwischen Melk und Krems pendeln sondern die Donau als Handelsweg nutzen. Der zweitgrößte Fluss durchfließt bzw. berührt in seinem Verlauf 10 Länder. So viel wie kein anderer Fluss auf der Erde.
Wir nehmen Abschied und erreichen über Wieselburg und Lunz am See wieder die Berge. Um Punkt 19:00 Uhr schliessen wir unser Dach, der Herbst naht und kühlt die Abendluft schon spürbar ab.
Die Strecke zwischen Göstling an der Ybbs bis Mooslandl verdient fast eine eigene Beschreibung im Abschnitt "Erfahren" dieser Seite und so lassen wir das Fahrwerk unseres Beetle nochmal freudig seinen Dienst verrichten.
Der Erzberg versteckt sich dann leider schon im Dunkel, schade, aber den kennen wir ohnehin und der Fotospot ist bereits mit Fahrzeugen besetzt.
Danke fürs virtuelle Mitfahren, wir freuen uns aufs Nächste Mal.
Herzlichst, Eure BeetleLovers
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